Vor wor te Vor wor te Die Kindheit Die Kindheit sollte eine schöne und – im positivsten Sinn des Wortes – unvergessliche Zeit sein. Eine Zeit der Unbekümmertheit und Freude, an die der erwachsene Mensch später gern zurückdenkt. Allerdings müssen zur Errei- chung dieses Ziels die Rahmenbedingungen stimmen – die Politik wird hier seit jeher tätig. Im Bundesland Niederösterreich beispielsweise haben wir zahlreiche Schritte gesetzt, um das Leben unserer Kleinsten und unserer Familien unbe- schwerter zu gestalten. Beispiele hierfür sind die Öffnung der Kindergärten für Zweieinhalbjährige oder auch die Aktion »Schutzengel«. Allerdings gibt es leider Gottes auch immer wieder Kinder, die in zerrütteten, instabilen und deso- laten Familien aufwachsen müssen und von Haus aus nicht die Zuneigung, Fürsorge und Liebe er- fahren, die sie brauchen, um zu glücklichen Erwachsenen heranzuwachsen. Diese Kinder benötigen zusätzliche Hilfe. Hier setzt Pro Juventute an. Die seit 1947 bestehende Kinderhilfsorganisation hat schon für mehr als 5000 Kinder in Österreich ein Daheim geschaffen, insgesamt gibt es heute 32 Pro Juventute-Einrichtungen im Bundesgebiet, sechs Wohngemeinschaften sind in Nieder österreich. Pro Juventute ist eine bundes- und landesweit bedeutsame Organisation, der ich meinen herzlichs- ten Dank ausspreche. Die Verantwortlichen dieser Organisation sowie alle, die Pro Juventute in wel- cher Form auch immer unterstützen, haben das Herz am rechten Fleck. Ich danke Pro Juventute für das 2011 erbrachte Engagement und wünsche für die Zukunft alles Gute – im Sinne unserer Kinder, die ein Recht auf unsere Liebe sowie darauf haben, dass wir uns um sie kümmern und sie behüten. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll 2011 haben wir einen beispielhaften Erfolgsweg beschrit- 2011 haben wir einen beispielhaften Erfolgsweg beschrit- ten: ten: Unter Führung unseres von den MitarbeiterInnen geforderten Qualitäts- managers wurde ein Kompendium erarbeitet. Dieses »Handbuch«, von dem auf Seite 20 die Rede ist, berührt alle Fragen, die im Zusammenleben einer Wohngruppe entstehen: Vom ersten Tag eines Kindes bis über sein Leben in der Wohngemeinschaft hinaus – wenn der Kontakt weiter besteht – wird alles aufgerollt und festgelegt, was für ein gutes Gelingen maßgeblich ist. 4 Sehr wichtig war die Einbindung der MitarbeiterInnen auf breitester Basis, um dem Anliegen einen nachhaltigen Erfolg zu sichern. Zum einen ist das Wissen dieser Ebene unersetzlich, zum anderen kann die Bereitschaft der MitarbeiterInnen, ein Ergebnis mitzutragen, auch nur so gewonnen wer- den ebenso wie das Verständnis für die laufende Kontrolle dessen, was alle beschlossen haben. Beratungen allein verlaufen schnell im Sande, auch das haben wir schon erfahren. Unsere immer größer werdende Gemeinschaft namens Pro Juventute besinnt sich immer wieder ih- rer Stärken, ihrer vielfältigen professionellen Ressourcen und Erfahrungen, um diese in organisierten konstruktiven Entwicklungsprozessen kontinuierlich dem wachsenden Bedarf und den steigenden Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen anzupassen. So wird Pro Juventute ihren Anforderungen gerecht und nimmt ihre Verantwortung für die Schwächsten wahr, was umso wichtiger ist, als die Zahl der Kinder, die keinen Boden unter den Füßen haben, ständig steigt. KommR Fritz Peham, Präsident Pro Juventute Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Leserinnen und Leser, ich habe am 2. April 2012 die kauf- männische Führung der Pro Juventute übernommen. Die ersten Wochen brach- ten viele interessante Einblicke und Eindrücke. Dabei spiegelte sich für mich ein Bild wider, das ich seit Langem von dieser Organisation habe: Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt – umgeben von engagierten und qualifi zier- ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch ich wurde mit dieser Herzlichkeit empfangen, was kennzeichnend für die Unternehmenskultur ist. In diesen ersten Wochen bestätigte sich für mich aber auch, wie wichtig Pro Juventute für Kinder ist, die nicht das Glück haben, behütet und umsorgt aufzuwachsen. Als Geschäftsführer lege ich daher ein beson- deres Augenmerk darauf, die fi nanzielle Basis des Unternehmens weiter zu stärken. Gleichzeitig ist es mein Ziel, Pro Juventute durch innovative Konzepte und nachhaltiges Wachstum erfolgreich in die Zukunft zu führen. Ein wirtschaftlicher Rückblick auf 2011 zeigt, dass es ein Jahr mit hohen Investitionen war. Zum einen wurden vier neue Häuser geschaffen, in denen Kinder- und Jugendgruppen professionell betreut und umsorgt werden. Zum anderen wurde in die Qualitätssicherung investiert und damit die bereits guten Betreuungsstandards weiter erhöht. Ein weiterer Teil des Geldes wurde für eine neue Werbe- kampagne eingesetzt, die mehrere Auszeichnungen und Preise erhalten hat. Die größte Investition ist und bleibt aber der tägliche Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie geben den Kindern nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein Daheim. Und das ist sicher eine der schönsten Investitionen, die wir machen können. Dr. Gerhard Schwab, kaufmännischer Direktor Pro Juventute Wir sind uns bewusst, Wir sind uns bewusst, dass wir in unserem sozialpädagogischen Wir- ken keine »goldenen Eier legen«, wie im Artikel »Auf das Huhn gekommen« auf Seite 19 erwähnt, doch wissen wir, dass der Wert unserer Aufgaben und das Erreichte oftmals gar nicht in Geld aufgewogen werden kann. Die lebendige Schilderung des Hühnerstall-Projekts weist wesentliche Aspekte des Betreuungsalltages auf: Unserem Tun liegt maßgeblich ein Plan zugrunde, um konkrete Ziele erreichen zu können. Dies gelingt nur, wenn wir die Kinder und Jugendlichen aktiv mit einbeziehen. Dadurch können sie lernen, mit den Anforderungen, die das Leben stellt, umzugehen. Auch wenn manches Mal ein »Schiefer« Schmer- zen verursacht, so helfen die allmählich gelernten lebenspraktischen Fähigkeiten und viele positive Erfahrungen darüber hinweg. Es wird für die Kinder und Jugendlichen begreifbar, wie schön das Leben in einer gewaltlosen und optimistischen Atmosphäre sein kann. 5 Für das Gelingen einer guten Entwicklung sind nicht nur sehr kompetente und ausgebildete Fach- kräfte vonnöten, sondern ebenso passende Rahmenbedingungen, wie bestgeeignete Wohnhäuser und Infrastruktur, eine optimale Versorgung und der entsprechende Schutz. Ziel und Aufgabe zugleich sind für uns glückliche Kinder und keine »goldenen Eier«. Mag. Emanuel Freilinger, pädagogischer Direktor Pro Juventute