Pro Juventute Tätigkeitsbericht Geh.Beat

INHALT Vorworte �� 4 GEH�BEAT Mobile Jugendarbeit �� 6 Arbeitsleitlinien �� 10 Grundpfeiler unserer Angebote �� 12 Weitere Angebote & Aktionen �� 18 Statistik �� 34 Rück- & Ausblick �� 36 Gendergerechtes Formulieren ist der Mobilen Jugendarbeit ein Anliegen� Um auch „andere“ Geschlechter neben Frau und Mann sichtbar werden zu lassen, wurde die Form des sog� »Gender Gap« mittels Sternchen (*) gewählt� Dadurch werden traditionelle Geschlechterrollen und die bipolare Geschlechteraufteilung aufgeweicht und intergeschlechtliche sowie trans*Personen berück- sichtigt� Wir vermeiden es grundsätzlich Bilder von Jugendlichen zu erstellen, auf denen sie (wieder-)erkennbar wären� Die hier verwende- ten Fotos mit Gesichtern Jugendlicher sind ausschließlich extern zugekaufte Symbolbilder� IMPRESSUM Herausgeber: Pro Juventute, Raiffeisenstraße 20, Stiege A, 4� OG, 5020 Salzburg, Austria, Tel� +43 662 431355-0, office@projuventute�at, www�projuventute�at� Für den Inhalt verantwortlich: Mag� Susanne Molnar� Grafik: Sandra Schiller� Druck: Salzkammergut Media Ges�m�b�H�, Gmunden Druck� Fotos: Pro Juventute�, iStock, Freepik� Lektorat: www�lektorat-weber�at 3

WIE WIR HELFEN Die Einrichtung Pro Juventute heißt übersetzt „für die Jugend“ und spiegelt im Namen die Gründungsidee der Organisation wider: Im Zweiten Weltkrieg hatten viele Kinder ihre Eltern verloren. Pro Juventute war für einige dieser Kriegswaisen da und hat ihnen wieder ein Zuhause für ein Heranwachsen in familienähnlichen Gruppen in sogenannten „Großfamilienhäusern“ gegeben. In den vergangenen 78 Jahren hat sich Pro Juventute zu einem Sozialunternehmen mit vielfältigen pädagogischen Angeboten in der Kinder- und Ju- gendhilfe weiterentwickelt. Die drei Säulen Stabilität, Entwicklung und Miteinander sind das Fundament für unsere Arbeit im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe. STABILITÄT Wir leben Kontinuität in allen Beziehungen und ach- ten auf Wirtschaftlichkeit. ENTWICKLUNG Wir führen unsere Kinder und Jugendlichen Schritt für Schritt in ein eigenverantwortliches Leben. Dafür bleiben wir am Puls der Zeit und schaffen passende Angebote. MITEINANDER Wir gehen Wege gemeinsam – von der Planung bis zur Umsetzung. 4

VORWORT Es ist mir als zuständiges Mitglied der Landesregierung für die Kinder- und Jugendhilfe besonders wichtig, unsere Familien bestens zu unterstützen und der gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen alle Chancen zu geben� Dafür notwendig und unerlässlich ist ein umfassendes Angebot, das für Schutz, Beratung und Hilfe sorgt� Damit diese Unterstützung zielgerichtet gegeben werden kann, sind unterschiedliche, individuell abgestimmte Betreuungsangebote notwendig� Wichtig ist auch, diese laufend abzusichern und auszubauen� Neben modernen Anlaufstellen braucht es im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe besonders auch Empathie und Parteilichkeit sowie die grundsätzliche Bereitschaft, in die Zukunft von Jugendlichen investieren zu wollen� Der vorliegende Tätigkeitsbericht zeigt eindrucksvoll, wie großartig das alles in Klosterneuburg gelebt wird und wie gut professionelle Jugendarbeit dort verankert ist� Vor allem wird aber auf den folgenden Seiten anschaulich dokumentiert, wie Kinder und Jugendliche heutzutage in ihrer Lebenswelt erreicht und unterstützt werden� Ulrike Königsberger-Ludwig, NÖ Landesrätin für Gesundheit, Soziales und Gleichstellung Für diesen engagierten Einsatz darf ich dem GEH�BEAT-Team meine Anerkennung und meinen aufrichtigen Dank aussprechen� Denn eine wertschätzende Kommunikation sowie das gegenseitige Verständnis sind nämlich unabdingbare Grundlagen für unsere Arbeit� Ich freue mich deshalb auf eine weitere gute Zusammenarbeit und wünsche alles erdenklich Gute für die kommenden Aufgaben� 6

Im Namen von Pro Juventute möchte ich Sie herzlich zum Tätigkeitsbericht willkommen heißen� Seit mehr als 75 Jahren setzen wir uns für das Wohl von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien ein� In diesem Jahr blicken wir nicht nur zurück, sondern auch voraus, um die Tradition der Innovation und Anpassungsfähigkeit fortzuführen, die uns auszeichnet� Das Engagement für die jüngeren Generationen steht im Mittelpunkt unserer Arbeit� Wir streben danach, nicht nur Unterstützung zu bieten, sondern auch Bildungschancen zu schaffen, die es unseren Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihre Leben eigenständig und erfolgreich zu gestalten� Dabei legen wir großen Wert darauf, dass sie zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen� Die Umsetzung innovativer Ideen ist essenziell, um auf die sich schnell verändernden Bedürfnisse der von uns betreuten Menschen effektiv zu reagieren� Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Expert*innen aus dem In- und Ausland bleiben unsere Methoden und Ansätze pädagogisch auf dem neuesten Stand� Dies ermöglicht es uns, praxisnahe und zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln, die echte Veränderungen bewirken� Monika Schöggl Regionsleitung Region Ost II Pro Juventute Ein weiterer Grundpfeiler unserer Arbeit ist die Wertschätzung unserer Mitarbeiter*innen� Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre Hingabe sind die Basis unseres Erfolgs� Wir sind stolz darauf, ein Umfeld zu schaffen, das nicht nur professionelle, sondern auch persönliche Entwicklung fördert� Wir schauen nicht nur auf unser langjähriges Bestehen, sondern auch die fortlaufende Anpassung an die gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen� Unsere Fähigkeit, zu wachsen und uns zu entwickeln, während wir unseren Kernwerten treu bleiben, hat Pro Juventute zu einer Vorreiterin in der pädagogischen Praxis gemacht� Wir setzen uns für partizipative und nachhaltige pädagogische Werte ein, die sicherstellen, dass unsere Arbeit nicht nur heute, sondern auch in Zukunft relevant bleibt� Unser Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der jede/r Einzelne die Möglichkeit hat, sich zu entfalten und ihr/sein volles Potenzial zu erreichen� Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die uns auf dieser Reise unterstützt haben� Ihre Unterstützung macht es möglich, dass wir weiterhin positive Veränderungen in den Leben derer bewirken können, die wir betreuen� Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft für alle� 7

ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNGEN Im Jahre 2010 wurde GEH�BEAT als Projekt mit zwei Fachkräften mit je 20 Wochenstunden ausschließlich im Streetwork gestartet� Nun hat sich die Mobile Jugend- arbeit Klosterneuburg über die Jahre hinweg als allseits geschätzte Institution für Jugendliche in Klosterneu- burg etabliert� Mit erweitertem Konzept und amtlichem Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe NÖ wurde 2015 das Team und auch das Spektrum der angebotenen Leistungen erweitert� Mit der Bereitstellung eigener Räumlichkeiten als offener Treff für Jugendliche direkt im Zentrum Klosterneuburgs war schließlich der ent- scheidende Quantensprung vollzogen� Nachdem der Stützpunkt am Bahnhof Klosterneuburg- Kierling im Juni 2017 aufgesperrt hatte, etablierte sich das GEH�BEAT schon innerhalb weniger Monate als sehr beliebter und rege genutzter Treffpunkt Jugend- licher aus allen ansässigen Bildungseinrichtungen und dient seitdem als ideale Basis all unseres Einsatzes für Klosterneuburgs Jugend� Sowohl unsere thematischen Inputs bei Workshops im Rahmen des Schulunterrichts als auch die Kontakt- pfl ege mit anderen sozialen Institutionen sowie der Stadtgemeinde tragen dazu bei, als Expert*innen für FÜR ALLES WAS JUGENDLICHE BEWEGT. Jugendfragen im Gemeinwesen anerkannt zu sein� Auch Angehörige schätzen unsere Expertise und nehmen diese gern in Anspruch� Unsere Aufgabe ist es, jungen Menschen in außerge- wöhnlichen Krisen sozialarbeiterische Hilfestellungen zu garantieren� Belastende Situationen in der Familie, Erwerbsarbeitslosigkeit, psychische Erkrankungen, Delinquenz, selbstverletzendes Verhalten, Substanz- missbrauch, Schulstress, Gewalt, drohender Suizid sowie Wohnungslosigkeit stellen immer wieder Heraus- forderungen dar� Die Einrichtung bzw� das GEH�BEAT-Team ist bei Jugendlichen als attraktives Angebot in aller Munde und genießt großes Vertrau- en und einen dementsprechend guten Ruf� Darüber hinaus verstehen wir uns auch als Plattform für alle Jugendlichen ab 12 Jahren, die in Klosterneuburg etwas für das Gemeinwesen auf die Beine stellen wollen� Wir stehen für das Bestreben der Stadtge- meinde Klosterneuburg, jungen Mitmenschen in allen Belangen Chancengleichheit und Teilhabe zu ermögli- 8

M O B I L E J U G E N D A R B E I T K L O S T E R N E U B U R G chen, indem wir uns Jugendlichen und jungen Erwach- senen im Alter von 12 bis 23 Jahren widmen� Mobile Jugendarbeit ist Sozialarbeit, die sich allen Themen stellt, die Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigen� Sie vertritt aktiv die UN-Kinderrechts- konvention und damit den ethischen Grundsatz der Chancengleichheit aller Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft (national, ethnisch, kon- fessionell und sozial), sexueller Orientierung, Bildung und Lebensstil – und orientiert sich damit an ihren besonderen physischen, psychischen und sozialen Bedürfnissen� Da die gesellschaftliche Realität oftmals diesem An- spruch nicht gerecht wird, ist Mobile Jugendarbeit im Sinne einer parteilichen Interessenvertretung insbeson- dere für benachteiligte und von Ausgrenzung bedrohte Menschen tätig� In diesem Kontext erfüllt sie den Grundsatz, Mitmenschen in ihrer Vielfalt und individuellen Persönlichkeitsstruktur wahr-, ernst- und anzunehmen� Darüber hinaus sieht sich Mobile Jugendarbeit in dieser Rolle als Vorbild für die Gesellschaft und wirkt daher auf diese maßgeblich und zukunftsorientiert ein� 9

ZIELE UNSERER ARBEIT Wir sind stets bestrebt, in direktem Kontakt zu Jugend- lichen tragfähige Beziehungen aufzubauen und sozial- arbeiterische Unterstützung, Beratung und Begleitung möglich zu machen� Darüber hinaus unterstützen wir junge Menschen bei der Bewältigung ihrer vielfältigen Entwicklungsaufgaben mit Rat und Tat� Dabei haben wir stets im Blick, dass Jugendliche lernen, Verantwor- tung für ihr Tun zu übernehmen, ihre Selbstwirksamkeit erfahren und sich somit zu wertvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft entwickeln� Zu unseren Kernaufgaben zählen auch die Erschlie- ßung von persönlichen Ressourcen von Jugendlichen� Auf diese Weise können Jugendliche befähigt werden, selbstbestimmt und bewusst mit sich und ihrer Umwelt umzugehen und sogar in Risikosituationen verantwor- tungsvoll zu agieren „Ressourcenorientierung“� Mobile Jugendarbeit hat auch eine seismographische Funktion im Sozialraum Jugendlicher und damit die Aufgabe, strukturellen Mängeln im Sinne Jugendlicher kompensatorisch zu begegnen� Daher ist neben dem direkten Kontakt mit Jugendlichen die Orientierung zum Gemeinwesen von entscheidender Bedeutung für nachhaltige Entwicklungen, die der Jugend zu Gute kommen sollen� Besonders begrüßen wir es, wenn derartige Entwicklungen zusammen mit Jugendlichen geschehen, damit die von ihnen (zurück-) eroberten Räume auch ihren Bedürfnissen entsprechend gestaltet werden können „Partizipation“� Daher sensibilisie- ren wir das Gemeinwesen bei der Entwicklung und Förderung von jugendadäquaten Aufenthaltsräumen „Lebensweltorientierung“� WEN WIR ANSPRECHEN Junge Menschen im Alter von 12 bis 23 Jahren, die sich im (halb-) öffentlichen Raum aufhalten, um dort ihre Freizeit zu verbringen� Um die Lebenslagen und die dazugehörigen Bedürfnisse der Jugendlichen möglichst ganzheitlich zu wahren und zu kommu- nizieren, wenden wir uns auch an jene Personen, die direkten Einfluss auf die Lebenswelten Jugend- licher haben� Dies können z� B� kommunalpolitische Entscheidungsträger*innen, soziale Institutionen, Schulen, Exekutive, Medien, Jugendorganisationen und Anrainer*innen sein� Um unser Know-how auf dem Gebiet der jugendrelevanten Themen anderen Bezugspersonen Jugendlicher zur Verfügung zu stellen, zählen wir auch Angehörige und Multiplika- tor*innen zu unseren Ansprechpartner*innen� 10

WIR BIETEN Lernen sowie Bereitstellung von Grundversorgung (Getränke, gemeinsam zubereitete Mahlzeiten, WLAN)� Information und Beratung zu prinzipiell allen Themen, die Jugendliche beschäftigen können� • GEH�BEAT als offener Treffpunkt Jugendlicher und Plattform für Freizeitgestaltung und soziales • Aufsuchende Sozialarbeit in den Lebenswelten Jugendlicher „Streetwork“� • • Unterstützung bei der Verwirklichung von Ideen und Anliegen Jugendlicher� • • Vermittlung, Koordination und Vernetzung mit jugendrelevanten Einrichtungen und kommunalpolitischen Entscheidungsträger*innen� Freizeitangebote (Veranstaltungen, Ausflüge, Turniere usw�) im Auftrag und unter Beteiligung Jugendlicher� 11

UNSERE ARBEITSLEITLINIEN Beruﬂ iches Selbstverständnis und ethische Grundhaltungen Mobiler Jugendarbeit: LEBENSWELTORIENTIERUNG Mobile Jugendarbeit orientiert sich an Bedürfnissen, Interessen, Lebensverhältnissen, Schwierigkeiten und Ressourcen von Jugendlichen und jungen Erwachse- nen und an ihrer eigenen Deutung� Voraussetzungen für die aufsuchende Arbeit an den Treffpunkten Jugendlicher ist Respekt für die Lebenswelt und das dort vorherrschende Reglement der jeweiligen Grup- pe� Betreten wir die von Jugendlichen belebten und angeeigneten (Rückzugs-) Räume, verstehen wir uns dort als Gäste� Wesentlich ist hierbei, dass wir sie als Expert*innen ihrer Lebenswelt wertschätzen sowie ihre Selbstdeutungsmuster und Problemlösungsstrategien anerkennen� Treffen objektive gesellschaftliche Rah- menbedingungen (Vorgaben, Gesetze, Rollenmuster etc�), subjektive persönliche Lebensmuster und Be- dürfnisse aufeinander und scheint ein Kompromiss zwischen diesen Bereichen mit ihren jeweiligen Ansprü- chen oft schwierig oder unmöglich, unterstützen wir junge Menschen bei der Klärung dieser Thematik� BEZIEHUNGSARBEIT bedeutet Aufbau und Pfl ege einer vertrauensvollen und professionellen Beziehung zu Jugendlichen und ist unsere Basis, die Jugendlichen Sicherheit gibt, um sich uns auch in schwierigen Situationen anzuver- trauen� Sie ermöglicht, mit Jugendlichen ihre Situation wertschätzend und doch kritisch zu betrachten� Dabei beachten wir, stets als Partner*innen für Entwicklungen verstanden zu werden� Darüber hinaus werden Bezie- hungskompetenzen Jugendlicher (weiter-) entwickelt und gefördert� FREIWILLIGKEIT Das Wahren der Selbstbestimmtheit Jugendlicher ist eines unserer Hauptanliegen� Frequenz, Inhalt und Dauer unserer Kontakte richten sich daher nach den Wünschen und der Akzeptanz der jungen Menschen� NIEDRIGSCHWELLIGKEIT UND ANONYMITÄT Niedrigschwelligkeit bedeutet einen schnellen, kosten- 12

losen und unbürokratischen Zugriff auf Hilfs- und Unter- stützungsangebote� Jugendliche müssen ihre Identität nicht preisgeben, um unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen� Vor allem unser Beratungsangebot hat für uns Priorität und kann ohne große Hürden (keine Angabe von persönlichen Daten, Terminabsprachen, Öffnungszeiten etc�) zeit- und ortsnah stattfi nden� Ziel dieses Ansatzes ist es, unsere Leistungen in erster Linie Jugendlichen zugänglich zu machen, die traditionell konventionelle Einrichtungen nicht nutzen� PARTEILICHKEIT Wir nehmen die Interessen Jugendlicher wahr und unterstützen sie dabei, diese zu artikulieren� Wir stehen dabei klar auf der Seite der Jugendlichen und geben konstruktive Rückmeldung zu ihrem Verhalten� Wir setzen uns für die Berücksichtigung der Interessen, der Bedürfnisse Jugendlicher durch Vernetzung (z� B� Ämter, Politik, Polizei uvm�) und als Sprachrohr ein� AKZEPTANZ Die verschiedensten Lebensentwürfe, Einstellungen, Ausdrucksformen und speziellen subkulturellen Codes Jugendlicher werden von uns wertgeschätzt und als Ressource Jugendlicher bei ihrer Identitätsbildung angesehen� Dabei bieten wir uns und Anteile unserer Person Jugendlichen als Refl exionsmöglichkeit an und unterstützen sie dadurch ihre eigene Identität auszu- bilden, ohne ihnen gesellschaftliche oder persönliche Wert- und Moralvorstellungen aufzudrängen� GENDERMAINSTREAMING bedeutet soziale Ungleichheiten zwischen Geschlech- tern in allen Bereichen und bei allen Planungs- und Ent- scheidungsschritten immer bewusst wahrzunehmen und zu berücksichtigen� Wir beachten daher geschlechts- spezifi sche Realitäten und soziale Ungleichheiten in allen Tätigkeiten und Vorhaben, damit Bedürfnisse der Geschlechter gleichermaßen zum Zug kommen� PARTIZIPATION Jugendlichen wird Raum und Gehör gegeben, bei allen Aushandlungs-, Entscheidungsfi ndungs- und Umsetzungsprozessen teilzuhaben, sowie diese aktiv anzuregen� Wir sorgen dafür, dass sie mitbestimmen und gestalten können und unterstützen auch bei der Umsetzung von Interessen und Projektideen� Partizipa- tion meint in diesem Sinne Teilhabe an der Entwicklung unserer Einrichtung sowie darüber hinaus am gesell- schaftlichen Umfeld und dem Leben im Stadtgebiet Klosterneuburg (Selbstwirksamkeit)� RESSOURCENORIENTIERUNG In der Arbeit mit Jugendlichen ist es speziell bei Problemen und Krisen von besonderer Bedeutung, strukturelle, soziale und eigene Ressourcen (wieder) nutzbar werden zu lassen beziehungsweise neue Pro- blemlösungsstrategien zu entwickeln� Wir unterstützen junge Menschen dabei� DIVERSITÄT Wir sehen in der Vielfalt unterschiedlicher veränder- licher und unveränderlicher Merkmale wie z� B� Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Herkunft, Einstellung, Hautfarbe, Kulturen und Szenen mit ihren spezifi schen Traditionen, Sprachen, Umgangsweisen und Werten eine wichtige Bereicherung für jede Gesellschaft� Der Umstand, dass diese Vielfalt oft von Ängsten, Vorurteilen und Konfl ikten begleitet wird, erfordert eine konstruktive und sachliche Auseinander- setzung aller Teile der Gesellschaft� Wir tragen dazu bei, Ausgrenzungs-, Stigmatisierungs- und Verdrän- gungsprozesse zu unterbrechen bzw� zu verhindern� In diesem Zusammenhang richten sich die Interventionen Mobiler Jugendarbeit auch an das politische und soziale Umfeld Jugendlicher� 13

GRUNDPFEILER UNSERER ANGEBOTE GEH.BEAT OFFENER TREFFPUNKT FÜR JUGENDLICHE Im Bahnhofsgebäude des Bahnhofs Klosterneuburg- Kierling, direkt am Gleis 1, befinden sich unsere Räum- lichkeiten, die wir Jugendlichen als eine Art erweitertes Wohnzimmer zur Verfügung stellen� Hier können sich junge Menschen ab zwölf Jahren zwanglos treffen und ihre Freizeit verbringen z� B� beim Chillen, Musikhören, Wuzeln, Konsolenzocken oder Spielen von Gesell- schaftsspielen� Zusätzlich werden allen Besucher*innen auch Möglichkeiten geboten, neue Fertigkeiten zu er- lernen und zusätzliche Interessensgebiete auszuprobie- ren� So werden bei wöchentlichen Kochworkshops zum einen Grundbedürfnisse gestillt und zum anderen auch eindringlich sorgsamer Umgang mit Nahrungsmitteln sowie ein Bewusstsein für die nachhaltige Verwendung von Ressourcen vermittelt� „DER KREATIVITÄT FREIEN LAUF LASSEN“ Durch vorgelebte Haltungen des GEH�BEAT-Teams wird der Horizont der Jugendlichen erweitert und es werden ganz nebenbei umweltbewusste Handlungs- weisen erlernt – sei es durch überwiegend vegane und vegetarische Küche statt durch strikte Mülltrennung und möglichst umsichtige Plastikvermeidung� Ebenso gibt es immer wieder kreative Workshops, die das Interessens- und Betätigungsspektrum der Nutzer*innen bereichern� Es stehen auch verschiedene Musikinstrumente zur freien Talenterprobung bereit� Im direkten Austausch mit den Jugendlichen ent- stehen immer wieder Ideen und Anregungen für ge- meinsame Aktionen, Ausflüge, Veranstaltungen uvm� Unsere Besucher*innen sind stets eingeladen, sich aktiv an der Gestaltung der Angebote zu beteiligen und diese nach ihren Bedürfnissen zu nutzen� GEH�BEAT ist als ein Ort des Miteinanders und sozia- len Agierens zu verstehen� Ein Zusammentreffen von Jugendlichen aus allen in Klosterneuburg angesie- delten Schulen und einigen Ausbildungsstätten ist zu verzeichnen� Derartige Orte der Begegnung bieten immer auch die Möglichkeit, die persönlichen Skills im Bereich Konfliktmanagement sowie der Akzeptanz 15

DAS COOLE IST, HIER KANN ICH HERKOMMEN, AUCH OHNE DASS ICH MICH MIT JEMANDEM VERABREDE. ES IST IMMER JEMAND DA, DER MIR ZUHÖRT, UND WENN ICH GERADE NICHT ÜBER EIN THEMA REDEN WILL, DANN IST DAS AUCH OK. von Unterschieden und divergierenden Meinungen zu erproben� Das sozialarbeiterische Beratungsangebot ist den Jugendlichen ebenso bekannt� Neben gern in Anspruch genommenen Einzelgesprächen in einem räumlich separaten Bereich verzeichnen wir auch etliche Peer-Beratungen und Diskussionsrunden, die von Jugendlichen selbst in der Großgruppe initiiert werden� „WOHLFÜHLATMOSPHÄRE IST UNS WICHTIG“ Die Möglichkeit, persönliche Anliegen öffentlich zu thematisieren, zeichnet die sehr offene und wertschät- zende Atmosphäre mit besagtem “Wohnzimmer-Cha- rakter“ im GEH�BEAT für die Jugendlichen aus� An dieser Stelle möchten wir uns im Namen aller Jugendlichen vielmals bei der Bäckerei Dacho für das regelmäßig gespendete frische Gebäck im Namen aller Jugendlichen bedanken! 16

STREETWORK Wir sind an öffentlichen Plätzen in und um Klosterneu- burg unterwegs (u� a� am Niedermarkt, am Skateplatz, im Strandbad, auf Spiel- und Sportplätzen und in Lokalen) und gehen dabei aktiv auf Jugendliche zu, um Kontakte aufzunehmen und Beziehungen aufzubauen� Als Erweiterung zu unserem Raumangebot ermöglicht Streetwork einen breiten Kontakt zu verschiedenen Jugendlichen� Durch diesen niedrigschwelligen Zu- gang gelingt es auch junge Menschen zu erreichen, die andere Angebote nicht annehmen� BERATUNG/ BEGLEITUNG Im Zuge unserer Kontakte mit Jugendlichen entstehen immer wieder Situationen, aus denen sich Beratungs- gespräche entwickeln, die grundsätzlich auch gleich an Ort und Stelle möglich sind� Darüber hinaus können Jugendliche immer auch kurzfristig zusätzliche Treffen für vertiefende Gespräche vereinbaren� So gelingt es, neben Beratungsgesprächen auch diver- se Begleitungen zu Ämtern, Behörden und weiteren unterstützenden Einrichtungen durchzuführen� 17

WEITERE ANGEBOTE UND AKTIONEN JUGEND-TEAM Das Zusammensein im GEH�BEAT lebt von den An- regungen und dem Aktionismus der Besucher*innen� Jugendliche haben bei uns immer die Möglichkeit, ihre Wünsche & Ideen einzubringen� Bestimmte Angebote werden von Jugendlichen noch verbindlicher umge- setzt, wenn sie in einem eigenen speziellen Rahmen kommuniziert werden� Im Zuge dessen wurden Ju- gend-Teams als offizielles Plenum eingeführt� In deren Rahmen finden alle Anliegen der Jugendlichen Gehör und werden besprochen� Hierbei spielen der Austausch verschiedener Meinun- gen, diverse Projektideen oder andere Vorhaben, die Einhaltung demokratischer Regeln, Selbstorganisation und die Übernahme von Verantwortung eine entschei- dende Rolle� Gemeinsam sollen Interessen entwickelt, die Umgebung mitgestaltet und auf Mitbestimmungs- rechte geachtet werden� Dadurch werden Jugendliche zur Selbstbestimmung und Mitverantwortung wie auch sozialem Engagement motiviert und befähigt� Durch die vielen eingebrachten Ideen und die aktive Mitarbeit der Jugendlichen entstehen stetig neue Projektideen� 20

ERKUNDUNGSTOUR DURCH WIEN Aufl üge sind von großer Bedeutung für die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und fördern das Miteinander� Durch gemeinsame Ausfl üge wie den Besuch des Schmetterlings- hauses in Wien, einen Spaziergang im Prater oder einen Aus- fl ug zum Narrenturm konnten wir viele tolle Erlebnisse teilen� In gemütlichen Lokalen haben wir verschiedene kulinarische Spezialitäten probiert und uns im Kino aktuelle Filme angese- hen� Besonders wichtig ist es uns nach dem Kino, gemeinsam mit den Jugendlichen die neuesten cineastischen Trends zu entdecken und im Anschluss darüber zu diskutieren� Diese Ausfl üge stärken nicht nur den Zusammenhalt, sondern bieten auch eine tolle Möglichkeit, gemeinsam neue Erfahrungen zu sammeln und sich kulturell weiterzuentwickeln� POP-UP-STUDIO Im GEH.BEAT gibt es eine Medienecke. Diese ist ausgestattet mit Ringlicht, Stativ, Green- screen, Wireless-Mikrofonen und einem Gimbal für die Stabilisierung bei Smartphone-Kamera- fahrten. Die Jugendlichen können das vielfäl- tige Equipment nutzen und werden vom GEH. BEAT-Team beim Erstellen ihres Social-Media- Contents o. Ä. medienpädagogisch unterstützt. KRIMIDINNER Ausgefallene Speisen, aufwendige Kostüme, Intrigen und ein Mord im Raum� Seit 2022 gab es eine Vielzahl an Krimi-Dinner-Events im GEH�BEAT� Wochen vorher wurden die Rollen verteilt und alle Beteiligten konnten ihre Charaktere einstudieren und sich dementsprechend einkleiden� Am Event- Tag wurde von Mittag an gemeinsam gekocht und ein dreigängiges Menü zusammengestellt, das am Abend beim spannungsgeladenen Lösen des Falls genossen wurde� Von der Auswahl des Spiels über die Zusammen- stellung und Zubereitung des Menüs bis hin zur Verteilung der Rollen – die Gestaltung der Krimi-Dinner-Abende entsteht in einem gemeinschaftlichen Prozess� Die kontroversen Diskussionen um das Finden des/der Täter*in bieten den größten Spaß, den dieses Spiel mit sich bringt� 21

HOCH.BEAT HOCH.BEAT HOCH.BEAT HOCH.BEAT KOCHEN UND BACKEN Unser 2019 im Rahmen der „essbaren Stadt“ selbst- gebautes HOCH�BEAT wurde regelmäßig bepfl anzt und gedeiht prächtig� Mit gießender Unterstützung des Wirtschaftshofs Klosterneuburg und jährlicher großzügiger Erde- und Pfl anzenspende der Gärtnerei Spitzbart können sich alle Generationen an der frei zu entnehmenden Ernte erfreuen� Ein fi xer Bestandteil unserer Angebote ist das ge- meinsame Kochen, wobei wir auch unsere eigenen Erzeugnisse aus dem HOCH�BEAT verarbeiten� Wir legen großen Wert darauf, dass Jugendliche gutes Essen bekommen und Wertschätzung für hochwertige Nahrungsmittel entwickeln� Einige Jugendliche kochen sehr gerne, auch wenn es ihre Eltern zuhause oft nicht erlauben� Mit den Jugendlichen wird meist gemeinsam überlegt, welches Gericht es geben soll, eingekauft und dann gemeinsam zubereitet� Dabei sind wir bestrebt möglichst nachhaltig und fair und dennoch preiswert einzukaufen und beweisen, dass das geht und auch kein größerer Aufwand ist� Zuletzt sei auch das jährliche Weihnachtsbacken zum Jahresende erwähnt und die Besonderheit, dass die Einrichtung i� d� R� auch zwischen Weihnachten und Hl� Drei Könige offen bleibt – während die meisten anderen vergleichbaren Einrichtungen im Umkreis geschlossen haben� 22

LEOPOLDI Das Leopoldi-Fest ist das Jugend-Highlight des Jahres! Auch aus umliegenden Städten um zahlreiche Jugendliche in die Babenbergerstadt um zu feiern� Im Sinne der Harm-Reduction bieten wir mit verlängerten Öffnungszeiten zu Leopoldi allen Jugendlichen die Möglichkeit, vor, während oder nach ihrem Festbe- such in unserer Einrichtung eine kostenlose stärkende Mahlzeit einzunehmen, sich aufzuwärmen, ihre Handys zu laden und Wasser zu trinken� Hier konnten sich an- bahnende Konflikte im Vorfeld besprochen und gelöst werden� Abends waren wir dann auf dem Festgelände unterwegs und mit ausgelassen feiernden Jugend- lichen in Kontakt� HAUSÜBUNGEN IM GEH.BEAT Um Jugendliche bei ihren schulischen Aufgaben zu unterstützen, begannen wir gemeinsames Erledigen der anfallenden Hausübungen in der Einrichtung anzubieten� Ziel ist es, die Selbst- ständigkeit der Jugendlichen zu fördern, die Eigenverantwortung zu stärken und sich auf das Erfolgserlebnis danach zu fokussieren, um die Motivation für das Erledigen schulischer Aufgaben zu steigern� Auch die Möglichkeit der Inanspruchnahme vorherrschender Res- sourcen und Skills ande- rer Peers im GEH�BEAT trägt ebenso dazu bei� BILDUNGSBERATUNG & JUGENDCOACHING BILDUNGSBERATUNG & JUGENDCOACHING IM GEH.BEAT IM GEH.BEAT ???» Schon gewusst In unseren Räumlichkeiten findet monatlich das kostenlose Angebot der Bildungsberatung NÖ statt� Bildungsberaterin Edith Gruber berät zu Berufen, Weiterbildungen und Förderungen� Bitte vorher einen Termin vereinbaren unter 0699 1611 2604 oder e�gruber@bhw�at Seit 2024 ist auch regelmäßig das Jugendcoa- ching von FAB – Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung im GEH�BEAT zu Gast� Leonie Ziesel ist für Terminvereinbarungen erreichbar unter 0664 629 53 07 oder leonie�ziesel@fab�at� 23

GEH.BEAT ON ICE In Klosterneuburg existieren zwei herausragende Events, die bei vielen Jugendlichen hoch im Kurs stehen� Neben dem Leopoldifest wird die Eis-Disco beim Freizeitzentrum Happyland jeden Freitag in den Wintermonaten von vielen Jugendlichen, die sich sonst eher kaum im Sozialraum Klosterneuburgs begegnen, sehr stark frequentiert� Nachdem wir über die Jahre immer wieder mit Street- work-Einsätzen vor Ort waren, entwickelten wir den Plan, uns diese herausstechende Veranstaltung ein paar Mal „unter den Nagel zu reißen“ und mit Jugend- lichen in Akzenten neu zu gestalten� Seitdem gibt es für Jugendliche die Chance, sich aktiv bei der Gestal- tung einzubringen� Für junge DJs und MCs steht die kleine Bühne direkt am Eis bereit und wird auch sehr begeistert genutzt – bzw� gerockt, um möglichst alle vorgebrachten Musikwünsche zu erfüllen� VISUALS BEI GEH.BEAT ON ICE Als fulminantes Finale eines Medienprojekts mit der Allgemeinen Sonderschule Klosterneuburg gestalteten die Teilnehmer*innen im Rahmen der Eis-Disco „GEH� BEAT on ICE“ auf dem Eislaufplatz beim Happyland die Live-Visuals und so konnten sich wieder Jugend- liche aktiv bei der Gestaltung ihres Events einbringen� Zusätzlich heizte eine junge DJane dem Treiben ordentlich ein und erfüllte dabei auch möglichst alle vorgebrachten Musikwünsche� Es wurde ausgiebig und ausgelassen auf dem Eis getanzt, rekordverdächtig gesprungen (!) und so manche schwungvolle Pirouette gedreht� Den teilnehmenden Jugendlichen war ihre Begeisterung an den Gesichtern abzulesen� 25

MIXED MATERIAL ARTS Auf der Wiese neben dem Skateplatz organisierten wir auf vielfachen Wunsch einen wöchentlichen Mixed Martial-Arts-Kurs mit Melanie Riha, Functional Trai- nerin, Personaltrainerin und Gesundheitstrainerin� Besonders Mädchen nutzten das Angebot sehr be- geistert� Die Trainerin vermittelte dabei alle positiven Aspekte des Sports: Genauso wichtig wie das körper- liche Training von Kraft, Ausdauer und Körperkontrolle/ präziser Technik ist der Respekt vor dem/der Trainings- partner*in� „KONZENTRATION & SELBSTVERTRAUEN“ Mixed-Martial-Arts-Training fördert außerdem die Konzentrationsfähigkeit und stärkt das Selbstvertrau- en� Abseits der durchaus anstrengenden Einheiten ergaben sich informelle Gesprächssettings, in denen Teilnehmer*innen erlebte Grenzübertritte thematisie- ren konnten� Trainerin Melanie ging sensibel damit um und bestärkte die Mädchen, für ihre Grenzen einzu- treten� Mit ihrem kraftvollen Auftreten war sie ein tolles Role Model für die Jugendlichen� Außerdem machte der gemeinsame Kurs viel Spaß, der Alltagsstress war währenddessen schnell vergessen und der Muskelkater am nächsten Tag wurde gerne in Kauf genommen� SCHWIMMEN IM STRANDBAD EISLAUFEN IM HAPPYLAND Klosterneuburg bietet – vor allem im Sommer – eine vielfältige Auswahl an Outdoor-Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche� Dennoch ist der Zugang nicht für alle leicht� Finan- zielle Gründe oder der fehlende Mut, sich alleine hinzutrauen, können manchmal Hürden darstellen� Gemeinsam in der Gruppe und mit den Sozialarbeiter*innen von GEH�BEAT konnten diese überwun- den werden� 26

BEFRAGUNG ÜBER TREFFPUNKTE JUGENDLICHER Um einen besseren Einblick zu bekommen, wo sich Jugendliche in Klosterneuburg gerne aufhalten, wo nicht so gern, was ihnen in der Stadt gefällt und was ihnen evtl� noch fehlt, wurden Fragebögen erstellt und an Jugendliche verteilt�� Wurde die Frage nach der persönlichen Einschätzung eines Bedarfs an einem zusätzlichen Raumangebot be- jaht, konnten sie angeben, was dabei wichtig zu beach- ten wäre� Ein zusätzliches Raumangebot befürworten viele, da gerade bei Schlechtwetter Mangel herrscht� Hier wird McDonald‘s als genützte Option genannt� 150Fragebögen Überhaupt geht aus den 150 auswertbaren Frage- bögen hervor, dass McDonald‘s der mit Abstand am häufigsten genannte Treffpunkt der Klosterneuburger Jugend ist� Weiters ist großer Bedarf an einem Ju- gendlokal ersichtlich� Es existiert offenbar aktuell keine attraktive Fortgehmöglichkeit mit Musik und Tanz für die jungen Leute in der Stadt� Darüber hinaus wurde festgestellt, dass ältere Jugendliche häufig nach Wien oder Tulln ausweichen� Sie gestalten ihre Freizeit außerhalb von Klosterneuburg mangels an für sie an- sprechenden Möglichkeiten in der Babenbergerstadt� 27

> Geh.Beat on tour < GEH.BEAT GOES CROATIA Neben ökonomisch privilegierten Jugendlichen treffen wir junge Personen an, die in armutsgefährdeten bzw� auch materiell deprivierten Haushalten leben oder auch schwierige familiäre Verhältnisse haben� Wir haben uns das Ziel gesetzt, Jugendlichen, denen es sonst ver- wehrt bliebe, auch jährlich einen längeren wohltuenden Tapetenwechsel zu ermöglichen, wie es für die meisten ihres Alters ganz normal ist� Bereits 2018 und 2019 waren wir mit einer Gruppe Jugendlicher für ein paar Tage in Tschechien (u� a� in Kajaks auf der Moldau) unterwegs� In der Reflektion stellte sich heraus, dass die vielen Eindrücke und insbesondere die gruppendynamischen Prozesse außerhalb der gewohnten Komfortzone in derart kurzer Zeit bereits sehr positive Effekte auf die Jugendlichen erzielten� Daraufhin schmiedeten wir den Plan, eine ganze Woche gemeinsam mit einer Gruppe Jugend- licher an einem neuen Ort zu verbringen, um ihnen so eine längere Auszeit zu ermöglichen� Da manche von ihnen noch nie am Meer waren und Kroatien gut er- reichbar und finanziell relativ preiswert ist, entschieden wir uns für Zadar als Basis, da diese Stadt obendrein als äußerst sicher eingestuft ist� Unsere bisherigen Kroatien-Reisen mit Jugendlichen in den vergangenen Jahren waren durchwegs geprägt von intensiven und nachhaltig positiven Erlebnissen für alle Beteiligten� Mehrfach haben Jugendliche mit unse- rer Begleitung Grenzen und damit ihre Ängste über- wunden und mutig Neues ausprobiert: Beispielsweise stellte sich eine Mitreisende ihrer Höhenangst und konnte so den Ausblick vom Aussichtsturm aus genie- ßen� Bei einem gemeinsamen Bootsausflug wurde trotz anfangs massiver Bedenken vor dem offenen Meer schließlich das Schnorcheln ausprobiert� Des Weiteren 28

Tagesausflug in den Nationalpark Krka bei traumhaften Wetter standen Tagesausfl üge zum Nationalpark Krka und den Plitvicer Seen mit ihren sensationell beeindruckenden Wasserfällen auf dem Programm� Auf Initiative der Jugendlichen besuchten wir auch einen Klettergarten, bei dem weitere sportliche Fähigkeiten erprobt werden konnten� In den entspannenden Kulissen entstanden viele tiefgehende Gespräche und es blieb ausreichend Zeit, auf eigene Bedürfnisse zu hören, sich zu erholen und wieder Energie aufzutanken� So gelingt es, die Resilienz Jugendlicher mit positiven Glückserlebnissen in der Gruppe zu erweitern, da der- artige unvergessliche Erlebnisse nachhaltig prägen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen Darüber hinaus ist dieses informelle Bildungsangebot ein wichtiger Baustein für Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbil- dung, erweitert soziale Kompetenzen, Verantwortungs- übernahme sowie ein Gefühl für Selbstwirksamkeit� Stadtbummel durch die historische Altstadt von Zadar 29

FRIDAYS FOR FUTURE weltweiten Jugend-Bewegung herangewachsen, die Entscheidungsträger*innen unentwegt dazu auffordert JETZT zu handeln, um eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten für heutige und zukünftige Genera- tionen sicherzustellen� Wir schlossen uns mit interessierten Jugendlichen dieser Bewegung an und nahmen regelmäßig an den großen weltweiten Klimastreiks in Wien teil� Die über- wältigend positive Stimmung während des Fußmar- sches durch die Wiener Innenstadt machte Hoffnung auf eine breite gesellschaftliche Allianz für mutigere Klimaschutzpolitik, die zu einer lebenswerten Zukunft beitragen soll� „Fridays For Future“ ist ein friedvoller Protest nach dem Vorbild der damals 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg, die im Jahre 2018 begann, jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament für eine weitsichtigere Klimapolitik zu streiken, anstatt in die Schule zu gehen� Alsbald schlossen sich weitere, in erster Linie junge Menschen an, die nicht mehr unbeteiligt zusehen wol- len, wie ihre Zukunft verspielt wird, und deren große Sorgen wissenschaftlich begründet und belegbar sind� Binnen kürzester Zeit ist „Fridays For Future“ zu einer FRIDAYS FOR 30 F U T U R E

GESUNDHEITSKOMPETENTE EINRICHTUNG GEH�BEAT erhielt 2021 von der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) die Aus- zeichnung auf dem höchstmöglichen Level Gold als gesundheitskompetente Mobile Jugendarbeit� Diesem Ereignis war ein sechs Monate umspannender Prozess in Kooperation mit dem bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit (bOJA) vorangegangen� Anhand von sieben Kriterien wurde hierbei gearbeitet und be- wertet� So wurden die Verankerung der Gesundheits- kompetenz in der Organisation, die Einbeziehung der Zielgruppen in Angebote, die Schulung des Personals, niederschwellige Zugänglichkeit sowie leicht verständ- liche Kommunikation analysiert� Im Zuge des Verfahrens waren mehrere gesundheitsrelevante Fortbildungen zu absolvieren� Daraufhin sind bereits einige neue Ideen, Initiativen und Kooperationen entstanden� Die Auszeichnung ver- steht sich insbesondere als Auftrag, alle Leistungen für Jugendliche mit permanentem Blick auf die Gesund- heit anzugehen – auf psychischer, körperlicher und sozialer Ebene� Ende 2024 wurde GEH�BEAT erneut als Gesundheitskompetente Einrichtung mit der Erweite- rung „Nachhaltige Jugendarbeit“ zertifi ziert� GESUNDHEITS- FÖRDERUNG FÄNGT IN JEDEM ALTER AN. .. 31

WORKSHOPS IN SCHULEN Über die Jahre gestalteten wir in beiden Klosterneu- burger Mittelschulen mehrere Einheiten zum Thema Sucht sowie in der Allgemeinen Sonderschule zu Se- xualität� Viele Schulen beziehen mittlerweile derartige maßgeschneiderte Inputs auch von den Kolleg*innen der Fachstelle für Suchtprävention und Sexualpädago- gik, wodurch unsere Kapazitäten frei wurden� Darüber hinaus erachten wir es als überaus sinnvoll, Schüler*in- nen der Allgemeinen Sonderschule Klosterneuburg ein fortlaufendes, wöchentlich wiederkehrendes und dadurch nachhaltigeres Programm zu bieten� „PROJEKTTHEMA SELBSTWERT“ „PROJEKTTHEMA DIGITALE MEDIEN“ So gelang es 2023 ein mehrmonatiges Projekt zum Thema Selbstwert umzusetzen� Mittels Übungen und Spielen haben wir die Schwerpunkte Grenzen, Gefühle, Konflikte und Kommunikation bearbeitet� Soziometri- sche Aufgabenstellungen standen genauso auf dem Programm wie Methoden zum Erkennen, Benennen und Darstellen von Gefühlen� Bei allen Einheiten wurde akribisch darauf geachtet, einen sicheren und wert- schätzenden Rahmen zu halten, in dem gemeinsam reflektiert, hinterfragt und Neues ausprobiert werden kann� Ebenso wichtig waren das gemeinsame Lachen und der Spaß� Rollenspiele sowie theaterpädagogische Übungen haben den Schüler*innen besonders große Freude bereitet und wurden daher fixer Bestandteil unserer Workshops� Im Herbst 2023 starteten wir ein Medien-Projekt zum digitalen Geschichtenerzählen unter Verwendung des digitalen Zeichenwerkzeugs Tagtool, einer App, die es ermöglicht, gemeinsam Figuren, Geschichten, Botschaften, Formen und Farben live zu gestalten und zu animieren� Ihren Nutzen und die vielfältigen Ein- satzmöglichkeiten auf dem Feld der digitalen Medien- kompetenzvermittlung für Jugendliche haben wir in den vergangenen Jahren bereits des Öfteren erprobt� In sechs aufeinander folgenden Einheiten wurde ge- meinsam mit acht Schüler*innen mit mehreren iPads im Multiplayermodus an Charakteren gearbeitet� Zu Beginn konnten sich die Teilnehmer*innen mit der für sie neuen App vertraut machen� Sobald das Prinzip einmal verstanden war, entstanden erste Animationen 32

und einer ersten Figur folgte schnell die zweite� Mit Hilfe der Collagetechnik entstanden – ohne ein Zeichengenie sein zu müssen – lustige und grafisch überzeugende Figuren� In einer gemeinsamen Tagtool-Session wird jedes iPad zum visuellen Live-Instrument, in- dem der Entstehungsprozess der Zeichnungen zeitgleich über eine Beamer-Projektion sichtbar wird� Zeichnungen und Animationen werden in Echtzeit auf eine Wand übertragen� Durch Dialog und Interaktion der Teilnehmer*innen entsteht ein Gesamtbild beziehungsweise ein Gesamt-Film� Der kreative Fluss von Ideen wird in der Umsetzung nicht ausgebremst, denn das digitale Werkzeug mit der Farbpalette, den Löschinstrumenten und den verschiede- nen Ebenen, auf denen Formen in Bewegung gebracht werden können, lässt Spontanität wie beim analogen Arbeiten zu� Die Skills, die aus der Beschäftigung mit Tagtool gewonnen werden können, stärken die digitale Medienkompetenz� Viele Kenntnisse etwa der Filmentwicklung und -konzeption wie auch Grundlagen zur Grafikerstellung, die auf andere Bildbearbeitungs-Apps übertragen werden können, können sich die Nutzer*innen aneignen� 33

KLOSTERNEUBURGS „WALL OF FAME“ „WALL OF FAME“ Im Jahre 2016 gelang es uns, mit Genehmigung der Stadtgemeinde die erste Fläche für legales Graffiti in Klosterneuburg bereitzustellen� Mittlerweile gibt es seit 2020 auch eine zweite am damals neu errichteten Jugendplatz neben dem Bahnhof Kierling� Mit künst- lerischer Unterstützung des Wiener Street-Artists Andreas Rosenthal bringen im Rahmen eines jährlich stattfindenden Graffiti-Jams Jugendliche ihre Ideen und Anregungen ein und gestalteten gemeinsam das Hütterl am Skateplatz in Klosterneuburg komplett neu� Zu Beginn zeichnen die Jugendlichen, was sie gerne sprayen würden, um zu besprechen, wie es zu arrangie- ren ist, damit alle Werke einen Platz bekommen� Den Teilnehmer*innen bereitet das Sprayen große Freude im Moment, aber auch immer wieder, wenn sie wieder und wieder im öffentlichen Raum sehen können, dass sie etwas mitgestaltet haben� Neben der Möglichkeit, eine neue Art sich künstlerisch auszudrücken zu erlernen, steht bei unseren Graffiti- Aktionen auch immer die Vermittlung bestimmter Rahmenbedingungen im Mittelpunkt� Hierzu gehören sowohl Szene-Kodexe als auch der rechtliche Rahmen� Die teilnehmenden Jugendlichen erfahren von legalen Spraymöglichkeiten und lernen den Unterschied zu Vandalismus kennen� Selbstverständlich gilt auch an den legalen Wänden für Graffiti-Kunst in Klosterneu- burg der Ehrenkodex unter Street-Artists: Das soge- nannte „Crossen“ – also die Zerstörung eines Pieces mit Linien oder „Sprüchen“, wodurch das Bild völlig wertlos wird, gilt als ausgesprochen respektlos� Ebenso ist das „Going Over“ – sprich das Übermalen eines Bildes – tabu, außer jemand kann es wirklich besser und schafft damit ein neues Kunstwerk� 34

STATISTIK Im Betrieb unseres offenen Treffs in unseren Räum- lichkeiten und während eines Streetwork-Einsatzes im öffentlichen Raum entstehen immer wieder Situationen, aus denen sich Beratungsgespräche entwickeln, die grundsätzlich auch gleich an Ort und Stelle möglich sind� Darüber hinaus können Jugendliche jederzeit auch kurzfristig zusätzliche Treffen für vertiefende Gespräche vereinbaren� Obwohl sich unsere Gesamt- kontaktzahlen seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie nahezu halbiert haben, blieb dennoch die Anzahl unse- rer Beratungen und Begleitungen auf dem gleichen hohen Niveau� Unsere Einrichtung ist bei Jugendlichen als attraktives Angebot in aller Munde und genießt großes Vertrauen und einen dementsprechend guten Ruf� So gelang es, in den Jahren 2019 bis 2024 insge- samt 3826 Beratungsgespräche durchzuführen, davon 523 in separatem Beratungssetting oder in Form von Begleitung zu Ämtern, Behörden und weiteren unter- stützenden Einrichtungen� 4764 KONTAKTE MIT JUGENDLICHEN 3185 2798 3014 2181 2372 5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 2019 2020 2021 2022 2023 2024 36

RÜCK- UND AUSBLICK Klosterneuburg, Jänner 2025 GEH�BEAT Mobile Jugendarbeit Klosterneuburg hat sich bei Jugendlichen, ihren Angehörigen, diversen Bildungseinrichtungen, anderen sozialen Einrichtun- gen und der Stadtgemeinde eine durchwegs positive Reputation erarbeitet und genießt im Gemeinwesen einen hohen Stellenwert� Die in allen Bereichen extrem einschneidende Krisenzeit der Covid-19-Pandemiejahre brachte nicht zuletzt durch die erforderlichen Kon- taktbeschränkungen einen Rückgang der erreichten Jugendlichen mit sich� Allerdings ist es durch schnelles, flexibles und passgenaues Reagieren und Adaptieren gut gelungen, die Angebote auch notfalls in virtuellen Settings aufrechtzuerhalten und so viele junge Men- schen gut durch diese Krise zu begleiten und durch- wegs in all ihren Belangen zu unterstützen� Im Herbst 2020 zeichnete sich eine tiefgreifend spürbare Steigerung psychischer Belastungen vieler Jugendlicher ab, mit deren Auswirkungen wir seit- dem massiv konfrontiert und beschäftigt sind� Die Intensität der vielen einzelnen Krisen stellt unser Team vor große Herausforderungen, die durch noch engmaschigere Vernetzung mit anderen profes- sionellen Unterstützungseinrichtungen bearbeitet wurden und werden� Dabei trugen Jugendliche ganz wesentlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei! Was sie dabei alles geleistet haben, blieb aber oft unbemerkt� Die meisten fanden die Maßnahmen durchaus sinnvoll und trugen sie mit� Dies zeigte sich nicht nur in unseren täglichen Kontakten mit Jugendlichen, sondern auch in Studienergebnissen aus Österreich� Gerade die Corona-Schutzimpfung sahen viele Jugendliche als wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung� Außerdem wurde kaum eine Personengruppe so engmaschig getestet wie sie� Allerdings waren die Maßnahmen und ihre Auswirkun- gen für viele Jugendliche ganz besonders belastend: Sorgen um die Zukunft, Überforderung in der Schule, Isolation, belastete oder zerbrechende Beziehungen und familiäre Konflikte bis hin zur Gewalt sind The- men, die sie in Zeiten von Corona beschäftigten� Viele erzählten angesichts einer nicht konkret vorhersehba- ren Verbesserung der Lage von zunehmend starker psychischer Belastung� Ganz besonders dort, wo schon vor der Pandemie eine psychische Erkrankung bestand, kam es verstärkt zu Krisen� Gleichzeitig waren Jugendli- che sehr flexibel und verfügten über einen sehr prag- matischen Umgang mit der Pandemie� Entspannung und der Kontakt mit Gleichaltrigen waren für sie sehr wichtige Strategien, um die vielfältigen Belastungen zu bewältigen und Energie zu tanken� Außerdem ist in einer derartigen Situation die Resilienz, sprich die psychische Widerstandsfähigkeit, ganz wesentlich� Voraussetzungen dafür sind jedoch, dass zumindest 38

eine nahe und unterstützende Bezugsperson verlässlich da ist und dass Jugendliche auch in dieser Zeit der Ein- schränkungen ihre Selbstwirksamkeit erleben können� Gerade das Gefühl, ernst genommen zu werden, in ihren Bedürfnissen und Sorgen gehört zu werden und Anerkennung zu erfahren waren die entscheidenden Faktoren� Ihr musstet in diesen Jahren auf so vieles ver- zichten, was euch wichtig ist! Ihr habt in dieser belas- tenden Zeit unglaublich viel geschafft und einen großen und wichtigen Beitrag zur Bekämpfung und Bewältigung der Corona-Pandemie erbracht! DANKE für alle Maß- nahmen, die ihr mitgetragen habt – oft, um ältere oder kranke Personen zu schützen� DANKE für all die Male, die ihr anderen Jugendlichen oder auch Erwachsenen ein offenes Ohr geschenkt habt und da wart, wenn die Belastung zu hoch wurde� In Klosterneuburg gibt es kaum bis keine Events im öffentlichen Raum, die für Jugendliche gratis sind und in deren Rahmen sie sich beteiligen und ihre Selbstwirk- samkeit erfahren können� Der Auf- und Ausbau bzw� die Begleitung jugendkultureller Events, die von Jugendli- chen jeglichen Backgrounds angenommen werden kön- nen und daher nicht mit Kosten verbunden sind, stehen weiterhin auf unserer Agenda� Mit in der Vergangenheit erfolgreich verlaufenen großen Veranstaltungen wie „Tagtool auf dem Rathausplatz“ oder „GEH�BEAT on ICE“ haben wir bereits wertvolle Erfahrungen gewonnen, an die wir anknüpfen werden, um Jugendliche weiterhin sichtbar zu machen� Ich möchte an dieser Stelle auch meinen überaus ge- schätzten Kolleginnen herzlichst für ihren durchwegs profunden, fundierten, unermüdlichen, herzlichen, hu- morvollen & immer wieder äußerst kreativen Einsatz dan- ken� DANKESCHÖN! Es ist eine riesengroße Freude, mit diesem kleinen Team derart großartige, herzerwärmen- de, interessante und vor allem attraktive Angebote für und auch mit Klosterneuburger Jugendlichen anzugehen und umzusetzen� Wir danken der niederösterreichischen Kinder- und Jugendhilfe, der Stadtgemeinde Kloster- neuburg und all unseren Kooperationspartner*innen für ihre großartige und wertschät- zende Unterstützung und freuen uns über die weitere fruchtbare Zusammenarbeit für die Jugend� Wir freuen uns sehr, auch weiter- hin mit und für Klosterneuburger Jugendliche attraktive und interessante Angebote auf die Beine zu stellen! Vergiss nicht, auch auf dich selbst gut schauen ! Wenn dir etwas zu viel wird, sind wir für dich da ! Ralf Müller Diplom-Sozialarbeiter (FH) Fachliche Leitung GEH.BEAT 39