Pro Juventute feiert Jubiläum mit pädagogischer Enquete
Linz/OÖ
"Es gehört zum pädagogischen Konzept von Pro Juventute, Kinder und Jugendliche altersgerecht einzubeziehen", so Mag.a Andrea Scharinger, die pädagogische Geschäftsführerin von Pro Juventute. "Wir sehen Partizipation und Beteiligung als einen der zentralen Wirkfaktoren in der sozialpädagogischen Arbeit."
Anlässlich des 75-jähriges Bestehens von Pro Juventute hat die Organisation heute, dem 23. März, in Linz eine pädagogische Enquete organisiert. Im Fokus der Veranstaltung standen Wirkung und Wirkfaktoren in der Kinder- und Jugendhilfe.
Experte: Kinder- und Jugendhilfe zeigt Wirkung
"Kinder- und Jugendhilfe zeigt bei jungen Menschen und ihren Familien gute Effekte", stellte Dr. Michael Macsenaere in seinem Fachvortrag dar. "Ein Euro, der in die Kinder- und Jugendhilfe fließt, erzeugt einen Nutzen von drei Euro", verwies der Experte auch auf die volkswirtschaftliche Bedeutung sozialpädagogischer Maßnahmen. "Die jungen Menschen werden zu einem selbständigen Leben befähigt, das geben sie der Gesellschaft langfristig wieder zurück."
Der Psychologe gilt als Fachmann auf dem Gebiet der Wirkungsforschung, leitet seit 2001 das Institut für Kinder- und Jugendhilfe in Mainz und ist Lehrbeauftragter an mehreren deutschen Hochschulen und Universitäten.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion tauschten sich Landesrätin Birgit Gerstorfer, Mag. Reinhold Rampler (Abteilung Kinder und Jugendhilfe, Land OÖ), OÖN-Redakteur Markus Staudinger, und Dr.in Marianne Forstner (FH Oberösterreich) mit Michael Macsenaere, Andrea Scharinger und Pro Juventute-Regionsleiterin Daniela Rebhan aus.
Sozialpädagogik aus verschiedenen Perspektiven
Kinderschutzlandesrätin Birgit Gerstorfer gratulierte Pro Juventute zum 75-jährigen Bestehen und zur erfolgreichen Arbeit: "Die heutige Tagung bestätigt den zukunftsweisenden beteiligungsorientierten Weg, den Oberösterreich in der Kinder- und Jugendhilfe eingeschlagen hat."
"Ich bin beeindruckt davon, was es an Forschungsergebnissen und neuen Ansätzen in der Kinder- und Jugendhilfe gibt", so Markus Staudinger. "Ich habe heute selbst ein neues Verständnis für die Arbeit sozialpädagogischer Organisationen bekommen."
Im Rahmen der Enquete wurden auch aus dem Publikum spannende Inputs zu Wirkfaktoren eingebracht: etwa die Arbeit mit dem Herkunftssystem der jungen Menschen, langfristige und qualitätsvolle Beziehungen im Betreuungssystem oder die Ausbildung und Qualifikation der sozialpädagogischen Fachkräfte.