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Wir geben Kindern
wieder ein Zuhause

Eine Geschichte der Professionalisierung

Die Gründungsidee
Ein Zuhause für Kriegswaisen

Der Zweite Weltkrieg war vorüber, seine Folgen verheerend: Die drei Berufsschullehrer Hans Maislinger, Walter Schubert und Max Walla waren von der Not der Kriegswaisen so tief beeindruckt, dass sie die Österreichische Kinderdorf-Vereinigung gegründet haben. Sie wollten Kindern wieder ein Zuhause geben.

Die Idee dazu kam den Dreien auf dem Heimweg aus der französischen Kriegsgefangenschaft, als sie in der Schweiz das Pestalozzi-Kinderdorf Trogen kennenlernten.

Die Kinder sollten in einer familienähnlichen Gruppe aufwachsen können, bis sie sich selbst erhalten können. In den Anfangsjahren war also das Bild der Familie leitend, um die schreckliche Situation der Nachkriegskinder zu lindern.

Leben in der Großfamilie
Abschied von der Kinderdorf-Idee

1950 wurden unsere Vereinsziele erweitert, sodass auch Pflegekinder sowie "schwer erziehbare, gebrechliche und erholungsbedürftige Kinder" (Originalzitat aus den damaligen Vereinsstatuten, Anm.) betreut werden konnten. Bis 1955 entstanden in Rottenmann vier Pro Juventute-Häuser.

Der Plan eines großen Kinderdorfes wurde bald aufgegeben, denn in dezentralen Großfamilienhäusern können sich die Kinder leichter in die örtliche Gemeinschaft integrieren.

Bis in die 1990er-Jahre arbeiteten die Pflegeeltern ehrenamtlich. Sie lebten mit ihren eigenen Kindern und acht bis 14 Pflegekindern zusammen. Die Arbeit  mit den Kindern lastete überwiegend auf den Schultern der Pflegemutter und der angestellten Hilfskräfte. Der Pflegevater ging seinem ursprünglichen Beruf außer Haus nach.

Die Weiterentwicklung
Neue pädagogische Konzepte

Der Blick auf die Vergangenheit zeigt ganz klar auch schwierige Phasen: Das Zusammenleben mit so vielen Kindern, die aufgrund ihrer Vorgeschichte besondere Zuwendung und Betreuung brauchen, hat sich für die Pflegeeltern und ihre leiblichen Kinder als sehr belastend herausgestellt. Wir bedauern zutiefst, dass in der damaligen Betreuung jungen Menschen auch Leid angetan worden ist.

Um Missstände bestmöglich zu verhindern, haben wir die pädagogische Arbeit und unsere Strukturen komplett umgestellt: Ab den 1990er-Jahren ist das Modell der Familienwohngruppen ausgelaufen, stattdessen führen wir unsere Wohnangebote heute als sozialpädagogische Wohngemeinschaften mit professionellen Mitarbeiter*innen im Turnusdienst. Mehr dazu lesen Sie hier.

1947
Am 7. Oktober wird die Österreichische Kinderdorfvereinigung im Kleinen  Festspielhaus in Salzburg gegründet
1952-1955
Im steirischen Rottenmann entstehen die ersten Pro Juventute-Häuser.
1956-1990
Österreichweit entstehen 27 Familienwohngruppen.
1990
In Hallein starten wir mit einem neuen pädagogischen Konzept und richten die erste sozialpädagogische Wohngemeinschaft ein.
1990-2011
Komplette Neuaufstellung der Wohnangebote: Die Familienwohngruppen haben wir aufgelassen, um die Kinder und Jugendlichen in professionalisierten sozialpädagogischen Wohngemeinschaften zu betreuen.
1992
In der Stadt Salzburg und in Liezen eröffnen wir die ersten Beratungsstellen.
1995
Pro Juventute übernimmt die Ausbildung für alle Pflege- und Adoptiveltern im Land Salzburg.
1997
Die Pro Juventute Soziale Dienste GmbH wird gegründet. Sie erfüllt mit ihren sozialpädagogischen Angeboten die Ziele des Pro Juventute-Vereins.
2002
Seit diesem Jahr wird uns durchgehend das Österreichische Spendegütesiegel verliehen.
2010
In Klosterneuburg starten wir mit einem Streetwork-Projekt.
2011
In allen Wohnangeboten implementieren wir ein Pädagogisches Qualitätsmanagement (pQM). Dieses haben wir unter anderem zur Sicherstellung unserer hohen pädagogischen Qualitätsansprüche entwickelt.
2012
2013
Erstmals bieten wir eine intensivbetreute Wohngemeinschaft für Jugendliche, die aufgrund traumatischer Erfahrungen und/oder psychischer Erkrankungen besondere Betreuung brauchen.
2016
Erstmals bieten wir auch mobile Betreuung an: Mit Pro Juventute Mobile Hall kommt die Familienbetreuung zu jenen nach Hause, die Hilfe brauchen.
2019
Wir führen eine neue Organisationsstruktur ein: Die Regionsleiter*innen verantworten nun bis zu vier Pro Juventute-Angebote, damit in unserer pädagogischen Arbeit die Qualität noch besser gesichert wird.
2020
Mit dem Fachbereich Pädagogik wird eine neue Abteilung geschaffen, die unsere Mitarbeiter*innen bei der Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Möglichkeiten unterstützt.
2021
Die Elternbegleitung Oberösterreich und die Langzeitfamilienhilfe Niederösterreich gehen in Betrieb. In Salzburg wird die Anlaufstelle für Care Leaver eingerichtet.
2023
Mit der sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft Breitenfurter Straße eröffnen wir erstmals ein Angebot in der Bundeshauptstadt Wien.
Durch die Verschränkung von pQM und FICE stellen wir weiterhin unseren hohen pädagogischen Qualitätsanspruch sicher.
2024
In Wien erweitern wir das sozialtherapeutische Angebot um die Wohngemeinschaft Emilie-Flöge-Weg.
Mit der neu geschaffenen Kriseneinrichtung Kirchbichl bieten wir in Tirol schnelle Unterstützung, wenn es nötig ist.
Mit einem eigenen Nachhaltigkeitsbeauftragten verankern wir ein wichtiges Zukunftsthema und starten zudem unsere erste Gemeinwohl-Bilanz.
Mit Ihrer Spende schenken Sie einem Kind eine neue Perspektive.