Pädagogik als Erlebnis
Beispiele der Flexiblen Hilfen Liezen
Seit 2017 sind wir Partner der ARGE Flexible Hilfen Liezen. Dabei setzen wir im obersteirischen Bezirk passgenaue, ziel- und ressourcenorientierte Hilfen um. In der mobilen Arbeit betreuen wir Kinder und Jugendliche vorwiegend direkt in bzw. mit den Familien und ihrem Umfeld.
Damit unser Tun bestmöglich Früchte trägt, organisieren wir regelmäßig erlebnispädagogische Aktivitäten, denn die Verbundenheit mit der Natur erweitert oft den Kontakt zu sich selbst. Das direkte Erleben und Spüren gibt den jungen Menschen unmittelbare Rückmeldung zu ihrem Tun und steigert ihre Selbstwirksamkeit.
In diesem Artikel stellen wir ausgewählte erlebnispädagogische Projekte aus unserer Praxis vor. Denn wir wollen zeigen, wie diese jungen Leute bei Teamaufgaben zusammenhalten und sich einander stützen, wie sie bei Wanderungen durchhalten und wie sie für andere Menschen Gutes tun.
Den Dachstein nicht nur vom Schulunterricht als den höchsten Berg der Steiermark kennen, sondern die reale Faszination des Gipfels hautnah erleben; mit der Hängebrücke und der Treppe ins Nichts die eigenen Grenzen ausloten bzw. erweitern; die Gefahren eines alpinen Geländes an die Kinder und Jugendlichen vermitteln – diese Vorsätze schwebten den Projektverantwortlichen bei der Planung vor Augen.
Im Eispalast wurde sechs Meter unter dem ewigen Eis die Dimension des Gletschers wahrnehmbar, bei der Erkundung konnten die jungen Entdecker*innen beeindruckende Eisfiguren bewundern. Als abschließendes Highlight wanderte die Gruppe den markierten Pfad am Dachsteingletscher zur Dachsteinwarte und konnte von dort die Dachsteinsüdwand mit ihrem Klettersteig sehen.
Wir bauen uns ein Floß
Beim gemeinschaftlichen Floßbau wurden die jungen Abenteurer*innen von einem erfahrenen Guide angeleitet und lernten dabei neue Handlungsabläufe und Techniken kennen. In der Gruppe haben sie jeweils eigene Aufgaben übernommen und nur in guter Zusammenarbeit konnten sie ihr gemeinsames Ziel erreichen - nämlich am eigenen Floß in See zu stechen.
Weil das für Schiffsbaumeister selbstverständlich dazugehört, haben sie das Wasserfahrzeug sofort einem Härtetest unterzogen und den Badesee Niederöblarn befahren. Kurzversion der Überprüfung: Hydrodynamik und Schwimmfähigkeit waren ausgezeichnet und der Spaß war natürlich auch mit an Board.
Dieses Projekt fördert die Ressourcen der männlichen Heranwachsenden, weil es gezielt auf deren Bedürfnisse eingeht. Es findet überwiegend im Freien statt – und da wird schon mal ein Tipi aufgestellt und outdoor gekocht. So stärken die Buben und Burschen ihren Bezug zur Natur und nutzen diese Umwelt anstelle digitaler Aktivitäten.
Hauptziele von "Ja, ich kann!"
- Ressourcen stärken und Selbstwirksamkeit erhöhen
- Lösungsorientierung und Verantwortungsübernahme fördern
- Handlungsmöglichkeiten erweitern
- die Eltern kennen die Ressourcen ihrer Kinder und tauschen sich mit ihnen darüber aus
Kinder und Jugendliche wollen sich aktiv für ihr Umfeld und ihre Mitmenschen einbringen und Positives bewirken. Dabei erleben wir, dass nicht nur jene profitieren, die unterstützt werden, sondern vor allem die jungen Helfer*innen selbst durch ihre wertvollen Erfahrungen wachsen.
Hauptziele von "Ich tue Gutes"
- Entwicklung eines positiven Selbstbildes durch solidarisch orientiertes Handeln und Verantwortungsübernahme
- Stärkung des Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit
- Erlernen eines sorgsamen Umgangs mit Tieren
- die Wirkung von eigenem sozialen Engagement erleben
- Förderung von Empathie, Nächsten- und Tierliebe, Toleranz und Respekt